Suchergebnisse

Zentrale These des Beitrags ist, dass die erfolgreiche Etablierung von politischen Verfahren zur Regulierung von Überschuldung eine Quelle des normativen Zusammenhalts in funktional ausdifferenzierten Gesellschaften bilden kann. Empirische Grundlage ist die Analyse der politischen Regulierung des rechtlichen Dilemmas der Überschuldung, die entsteht, wenn die zukünftigen Ansprüche an Schuldner derart hoch sind, dass gegenwärtige Handlungsoptionen unmöglich erscheinen. Diese Gleichzeitigkeiten von ungleichzeitigen Ansprüchen dürften sich in einer zunehmend kreditbasierten Geldwirtschaft häufen. Der Autor schließt unmittelbar an ein Argument von Helmut Dubiel an, wonach die Zivilisierung von unteilbaren Konflikten zur Quelle des normativen Zusammenhalts einer Gesellschaft wird, weil sich überstandene Streitigkeiten zu einem belastbaren Fundament für zukünftige Auseinandersetzungen in einem gemeinsamen politischen Raum zusammenfügen. Der Autor begründet, warum die private Überschuldung von Konsumenten einen Idealtypus des unteilbaren, aber zivilisierbaren Konflikts bildet. Mit Referenz auf Jacques Ranciere legt er dar, warum es sich hierbei um einen eminent politischen Eingriff handelt, der sich nicht auf eine gesellschaftliche Stabilisierung beschränkt, sondern eine demokratische Rekonfiguration darstellt. In einem Ausblick skizziert der Autor die deliberativen Potenziale, die sich aus der Entwicklung unterschiedlich motivierter Lösungsansätze für die Überschuldung ergeben. (ICI2)

Zentrale These des Beitrags ist, dass die erfolgreiche Etablierung von politischen Verfahren zur Regulierung von Überschuldung eine Quelle des normativen Zusammenhalts in funktional ausdifferenzierten Gesellschaften bilden kann. Empirische Grundlage ist die Analyse der politischen Regulierung des rechtlichen Dilemmas der Überschuldung, die entsteht, wenn die zukünftigen Ansprüche an Schuldner derart hoch sind, dass gegenwärtige Handlungsoptionen unmöglich erscheinen. Diese Gleichzeitigkeiten von ungleichzeitigen Ansprüchen dürften sich in einer zunehmend kreditbasierten Geldwirtschaft häufen. Der Autor schließt unmittelbar an ein Argument von Helmut Dubiel an, wonach die Zivilisierung von unteilbaren Konflikten zur Quelle des normativen Zusammenhalts einer Gesellschaft wird, weil sich überstandene Streitigkeiten zu einem belastbaren Fundament für zukünftige Auseinandersetzungen in einem gemeinsamen politischen Raum zusammenfügen. Der Autor begründet, warum die private Überschuldung von Konsumenten einen Idealtypus des unteilbaren, aber zivilisierbaren Konflikts bildet. Mit Referenz auf Jacques Ranciere legt er dar, warum es sich hierbei um einen eminent politischen Eingriff handelt, der sich nicht auf eine gesellschaftliche Stabilisierung beschränkt, sondern eine demokratische Rekonfiguration darstellt. In einem Ausblick skizziert der Autor die deliberativen Potenziale, die sich aus der Entwicklung unterschiedlich motivierter Lösungsansätze für die Überschuldung ergeben. (ICI2).

This edition collects instructions, police ordinances, decrees and related normative sources concerning the economic activities of landlords and subjects of the estates Feldsberg (today Valtice in the Czech Republic) and Wilfersdorf in the north-eastern corner of Lower Austria from the end of the sixteenth century up to 1815. All this sources illustrate the social, cultural and economic microcosm created and imagined by the authorities and show how the landlords tried to dominate and control their subjects with the help of their administrative apparatus and through regulations. - Instruktionen, Ordnungen und Dekrete der niederösterreichischen Herrschaftskomplexe Feldsberg (heute CZ) und Wilfersdorf der Familie Liechtenstein verdeutlichen exemplarisch, welche Lebensbereiche adelige Grundherren der österreichischen Länder zu regeln versuchten. Die Quellen bieten einen Einblick in das Zusammenspiel von Grundherren, Herrschaftsbeamten und Untertanen von 1600 bis 1815.

Die Edition versammelt Instruktionen, Ordnungen und andere funktional verwandte Quellen der niederösterreichischen Grundherrschaften Feldsberg (heute Valtice, Tschechische Republik) und Wilfersdorf der Familie Liechtenstein. Über einen Zeitraum von 1600 bis 1815 bieten diese normativen Texte einen Einblick in die Lebenswelt der ländlichen Gesellschaft und das Zusammenspiel von Grundherren, Herrschaftsbeamten und Untertanen. Sie verdeutlichen exemplarisch, welche Lebensbereiche adelige Grundherren der österreichischen Länder zu regeln und normieren versuchten, wie sie gemeinsam mit ihrem Herrschaftsapparat einen zunehmend reglementierten, sozialen, ökonomischen und kulturellen Mikrokosmos kreierten, wie dieser idealiter funktionierte und aufrecht erhalten werden sollte.

International audience ; Cette contribution interroge les ressources normatives de la théorie politique, à partir des réflexions d'un philosophe en science politique aujourd'hui. La philosophie politique s'est classiquement définie comme la tâche de définition du « meilleur régime », dans laquelle les catégories intellectuelles œuvraient à la fois pour décrire la réalité et pour agir sur elle en vue de la transformer en mieux – ou du moins, en vue de la confronter à un modèle susceptible de souligner ses limites, et par là de suggérer la possibilité de certaines améliorations. Comment entendre aujourd'hui une telle perspective ? De quelle manière peut procéder et s'exprimer de nos jours la normativité d'une théorie ?

International audience ; Cette contribution interroge les ressources normatives de la théorie politique, à partir des réflexions d'un philosophe en science politique aujourd'hui. La philosophie politique s'est classiquement définie comme la tâche de définition du « meilleur régime », dans laquelle les catégories intellectuelles œuvraient à la fois pour décrire la réalité et pour agir sur elle en vue de la transformer en mieux – ou du moins, en vue de la confronter à un modèle susceptible de souligner ses limites, et par là de suggérer la possibilité de certaines améliorations. Comment entendre aujourd'hui une telle perspective ? De quelle manière peut procéder et s'exprimer de nos jours la normativité d'une théorie ?

"Nicht wie die politische Klasse beschaffen ist, sondern wie sie sein sollte, ist Gegenstand dieses Beitrags. Vorab wird erörtert, inwiefern dies eine politikwissenschaftliche Frage ist. Nach einem Blick auf die historische und zeitgenössische Vielfalt des Politikerberufs wird gezeigt, aus welchen Quellen sich Beurteilungsmaßstäbe für Politikerpersönlichkeiten und Politikerverhalten ableiten lassen. Im Einzelnen sind das die Repräsentations- und die Agentur- bzw. Delegationstheorie, klassische politische Tugendlehren, Machiavellis 'Politikerspiegel' sowie - nur kursorisch überblickt - funktionelle Anforderungen an die Politikerrolle. Ein Blick auf das normative und selbstkritische Denken von Abgeordneten über ihre eigene Rolle als Politiker sowie einige Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten beschließen diesen normativen Essay." (Autorenreferat)

Der Beitrag befasst sich mit der Frage, ob die durch die knapper gewordenen Werbeeinnahmen verursachte Medienkrise die Qualität der Nachrichtenberichterstattung beeinträchtigt und zu einer Privilegierung bestimmter Sprechergruppen in der Öffentlichkeit führt. An einigen Fallbeispielen von gefälschten bzw. erfundenen Dokumentationen (Bild, Stern) wird aufgezeigt, welche Konsequenzen der gegenwärtige Sparkurs der Medien auf Umfang und Qualität der Informationsvermittlung hat. Ein Problem dabei ist, dass zwei Drittel der Nachrichten auf Pressemitteilungen und Pressekonferenzen zurückgehen. Zum anderen steigt die Anzahl der PR-Praktiker, Pressereferenten und Öffentlichkeitsarbeiter (news promoter) in dem Maße, wie die Recherchekapazität der Redakteure sinkt, und spült eine Flut von Presseinformationen, Hintergrundberichten und Bilder in die Redaktionen. Der Beitrag verdeutlicht, wie die mediale Repräsentanz von Akteuren mit überlegenen PR-Ressourcen stärker wird je geringer der Rechercheeinsatz der Journalisten ist und dadurch den Weg frei macht für einen Verlautbarungsjournalismus, dessen Informationsgehalt gering ist und der wenig zur sachlichen Meinungsbildung des Publikums beiträgt. (ICH)